Kennst du das, wenn der erste Schnee fällt und du dein Gesicht an die Fensterscheibe drückst um den Schneeflocken zuzusehen? Wenn du plötzlich wieder 10 Jahre alt bist und du weißt, dass eine einzige Schneeflocke der Beginn von einer ganz neuen Welt voller Schneeburgen, Schneeballschlachten und Schneemännern ist. Für mich ist es jedesmal wieder ein magischer Moment. Ich weiß, dass nicht jeder ein Fan von Schnee ist, aber ich liebe ihn.
Ich bin dieses Wochenende schon knietief im Schnee gestanden und habe mich gefreut wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Es ist fast unvorstellbar wie so etwas winziges einen so glücklich machen kann. Keine Angst, ich werde dir jetzt nicht erzählen wie wichtig es ist für die kleinen Dinge im Leben dankbar zu sein. Mir geht es um etwas anderes: Ich habe mich an diesem Tag im Schnee frei gefühlt. Der Kopf war absolut frei und wenn du die Augen geschlossen hast war da nur Stille und Kälte.
Das ist es wohl was Meditationsgurus als “im Moment leben” bezeichnen würden. Wenn man nicht von einem Termin zum nächsten hetzt, während man im Kopf schon beim Abarbeiten seiner To-Do List ist. Oder sich der Kopf noch um den vergangenen Tag dreht, obwohl man schon im Bett liegt. Vielleicht gibt es in unserer Gesellschaft genau deshalb ein Streben nach Freiheit. Hinter finanzieller Freiheit, Selbstverwirklichung oder sogar Minimalismus verbirgt sich immer der Wunsch nach Freiheit. Wir wollen die finanziellen Mittel, um unser Leben frei gestalten zu können. Wir sehnen uns danach unsere eigenen Ideen und Wünsche zu verwirklichen oder möchten die Ketten unserer Besitztümer und den Konsumzwang hinter uns lassen.
Und das alles nur um endlich frei zu sein. Dabei vergessen wir, dass wir bereits frei sind. Denn wie Charlie Mackesy in seinem Buch “The Boy, the mole, the fox and the horse” schreibt: “One of our greatest freedoms is how we react to things.”