Als blutiger Anfänger

Kennst du das, wenn du etwas zum ersten Mal machst? Wenn du vor einer neuen Aufgabe stehst und einfach mal gar keinen Plan hast. Ich habe mich vor kurzem wieder wie so ein blutiger Anfänger gefühlt und was soll ich sagen, es war ein echt komisches Gefühl.

Als ich vor 3 Jahren zum ersten Mal auf Ski gestanden bin war das für mich weit außerhalb meiner Komfortzone und es hat mich einiges an Überwindung gekostet. Skifahren lernt man übrigens auf fast flachem Gelände mit Zauberteppich daneben - also bei Level Zero. Hier müsste man eigentlich keine Angst haben, aber als Anfänger kann auch das schon eine Herausforderung sein. Umso dankbarer war ich für meine Skilehrerin, die mir Mut gemacht hat, während ich mich wie der erste Mensch gefühlt habe. 

Mittlerweile habe ich viele Stunden auf Skipisten oder am Lift verbracht und kann Ski fahren. Es sieht zwar nicht gut aus, aber es fühlt sich zumindest gut an. Während sich mein Magen früher schon am Weg ins Skigebiet verkrampft hat, kann ich mich jetzt darauf freuen. Deshalb war es wieder an der Zeit mich aus meiner Komfortzone zu holen und mich auf ein neues Terrain zu wagen.

Ich habe mich also ins Gelände gewagt und versucht meine “Skifahrkünste” im Tiefschnee anzuwenden. Dann stehst du da auf so einem Hang, vor dir 50cm feinster Pulverschnee und während andere denken “wie geil”, ist das der Moment wo dir dein Kopf in Dauerschleife sagt: “Ich kann das nicht, ich kann das nicht,… ” Wo ist das richtige Mindset, wenn man es mal braucht?

Natürlich bin ich dann trotzdem da runter - man will ja nicht den ganzen Hang wieder zu Fuß runter laufen. Ich war auch nicht ganz unvorbereitet: Ich habe mir davor das ein oder andere YouTube Video zu typischen Anfängerfehlern im Tiefschnee angeschaut und dann auch jeden einzelnen davon gemacht. Das mit dem theoretischen Wissen und der praktischen Umsetzung ist eben immer so eine Sache. Es unterscheidet sich doch ein Buchstabe bei “kennen” und “können”.

Ich weiß, dass wir uns alle nicht gerne zum Deppen machen. Aber bevor wir gut in etwas werden können, müssen wir mittelmäßig darin werden und bevor wir überhaupt ans Mittelmaß heran kommen, müssen wir anfangen. Und genau dort liegt oft die größte mentale Hürde: Vom Nichtstun ins Tun zu kommen.

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