Kennst du diese Tage an denen alles zusammen kommt und du so viele Aufgaben zu erledigen hast, dass du gar nicht weißt wo dir der Kopf steht? An solchen Tagen sage ich manchmal heimlich zu mir selbst: “Don’t drop the ball.” Wenn du schon einmal probiert hast mit Bällen zu jonglieren wirst du verstehen was ich damit meine: Solange du die Bälle in der Luft hältst ist alles in Ordnung, aber wehe du lässt auch nur einen versehentlich fallen. Dann fallen sie - einer nach dem anderen.
Jeder Jongleur weiß, dass er nur eine gewisse Anzahl an Bällen gleichzeitig in der Luft halten kann. Wenn es zu viele werden dann lässt er einen bewusst fallen, damit alle anderen in der Luft bleiben können. Er weiß, dass er an seiner Belastungsgrenze nur einen neuen Ball dazu nehmen kann, wenn er vorher einen anderen loslässt.
Hast du dich schon mal gefragt wie viele Bälle du in der Luft halten kannst? Wie viele Überstunden du machen kannst, bevor es deiner Gesundheit oder deiner Beziehung schadet? Oder bist du einfach überrascht wie viele Aufgaben du nicht doch noch irgendwo hinein quetschen kannst?
Oliver Burkeman hat mir mit seinem Buch “Four Thousand Weeks” den Kopf wieder gerade gerückt: “Wir halten selten inne, um die Dinge rational zu betrachten, denn das würde bedeuten, dass wir uns der schmerzhaften Wahrheit unserer Grenzen stellen müssten. Wir wären gezwungen, uns einzugestehen, dass wir harte Entscheidungen treffen müssen: Welche Bälle wir fallen lassen, welche Menschen wir enttäuschen, welche lieb gewonnenen Ziele wir aufgeben und bei welchen Aufgaben wir versagen.”
Dabei sind es meist nicht die unliebsamen Aufgaben, die uns die Entscheidung schwer machen. Sondern die einigermaßen interessanten Jobs, die halbwegs spannenden Weiterbildungen und die ab und zu erfreulichen Freundschaften, bei denen es schwer fällt NEIN zu sagen.
In einer Welt, in der es zu viele Bälle gibt ist es manchmal besser bewusst zu sich selbst zu sagen: “Drop the ball.”