Ich dachte ich wüsste was es heißt auf sich alleine gestellt zu sein. Aber man merkt erst wie oft einem jemand den Rücken frei hält oder für einen da ist, wenn man in eine Situation kommt, in der man nur sich selbst hat:
Ich war in 1200m Höhe, über mir ein Paragleitschirm und unter mir viel Wald. Ich hatte eine tolle Aussicht über Salzburg und eigentlich einen tollen Flug bis der Wind stärker wurde und ich nicht mehr nach Vorne kam. Als erfahrener Paragleiter hätte man in dieser Situation wahrscheinlich kein großes Problem gesehen. Als Fluganfänger kann man dabei schon mal Angst bekommen, vor allem nachdem mir auffiel, dass ich rasch an Höhe verlor.
Das ist der Moment in dem dein Kopf anfängt die Möglichkeiten auszuloten und du merkst, dass du nur dich und deinen Kopf hast um dich da wieder heil runter zu bringen. Je länger du jetzt brauchst um eine Entscheidung zu treffen, desto mehr Höhe verlierst du und desto weniger Möglichkeiten bleiben dir. Es ist also nicht die Zeit um das Problem kurz mal zu googeln oder es mit einem österreichischen “schau ma mal” aufzuschieben.
Ich habe meine Entscheidung getroffen, habe eine neue Richtung eingeschlagen und konnte mit Glück mein Ziel erreichen. Dabei verstand ich zum ersten Mal wie selten wir im Leben wirklich auf uns alleine gestellt sind. Wenn wir eine neue Ausbildung machen wollen, dann sprechen wir x-Mal mit einem Freund bevor wir uns dazu durchringen können. Wenn wir berufliche Träume haben, lesen wir die Geschichten von anderen, die diesen Weg schon beschritten haben.
Wir sind nicht alleine auf dieser Welt. Es gibt Menschen die unser Leben verbessern ohne das wir sie überhaupt persönlich kennen und andere die uns auf einem Teil dieser Reise begleiten. Vielleicht sollten wir uns viel öfter daran erinnern wer unser Leben ein kleines Stück besser gemacht hat. Du wirst feststellen, dass es mehr Menschen sind als du im ersten Moment glaubst.